Cozumel – Heaven on Earth

„Heaven on Earth“, mit diesen Worten machen Tourismuswerber auf eines der beliebtesten Kreuzfahrt-Ziele des karibischen Raums aufmerksam. Querab vor Mexikos Halbinsel Yucatán liegt Cozumel. Mehr als eine Million Kreuzfahrer, allem voran Amerikaner, besuchen jährlich die Insel.

Die Insel misst 478 km². Dies entspricht der fünffachen Fläche der Nordseeinsel Sylt. Kreuzfahrtschiffe docken in San Miguel de Cozumel. Der erste Eindruck ist, dass weder Berge noch Hügel die Sicht einschränken. Stattdessen dichte, üppige Vegetation, soweit das Auge reicht.

Cozumel – Inselrundfahrt und Maya-Ruinen

Das mexikanische Festland lockt mit seinen weltberühmten Maya-Stätten Chichen Itzá oder Tulum. Es ist kein Problem, einem der beiden Ziele einen Blitzbesuch abzustatten. Acht Stunden sind dafür inklusive eines Lunch-Termins einzuplanen.

Berühmte Maya-Orte mit sehenswerten Ruinen werden im Verlauf einer Karibik-Kreuzfahrt auch in anderen Ländern, z. B. in Costa Rica, präsentiert. Deshalb empfehlen wir, auf die vorgenannten Maya-Stätten zu verzichten. Bleiben Sie auf Cozumel, mieten Sie ein Auto, besuchen Sie die sehenswerten Orte der Insel, genießen Sie die Landschaft und bewundern sie San Gervasio, Cozumels (weniger gigantische) Maya-Ruinen.

Die Fahrtstrecke macht knapp 100 Kilometer aus. Der Zustand der Hauptstraßen ist einwandfrei. Der Verkehr ist selbst in der Hauptsaison, wenn vier Kreuzfahrtschiffe an den Piers liegen, nicht störend. Es wird auf der „richtigen“ Straßenseite gefahren und die Mietfahrzeuge sind in einer guten Verfassung.

Eine weit bequemere Alternative auf der Insel herum zu kommen, bieten die in der Pierzone wartenden Taxifahrer. Tagestouren sind bezahlbar. Unter tripadvisor findet man dazu nützliche Hinweise.

Zwei Ziele halten wir auf Cozumel für unbedingt sehenswert: Den Punta Sur Eco Park und die Maya-Ruinen vonSan Gervasio. Mit dem Auto lassen sich beide Orte im Verlauf einer Rundfahrt im Süden der Insel wunderbar kombinieren.

Die auf Cozumel tätigen Autovermieter öffnen bei Ankunft von Kreuzfahrtschiffen ihre Schalter im Terminalbereich. Nach Abschluss der üblichen Formalitäten erfolgt ein kurzer Transfer zur Fahrzeugübergabe am anderen Ort.

Nach Übernahme des Autos fahren Sie zuerst in südlicher Richtung an verschiedenen Strandabschnitten vorbei zum Punta Sur Eco Park. Im Jahr 2012 wurde eine Einfahrtsgebühr von 12 US-Dollar am Eingang des Parks erhoben. Das ist nicht ganz billig, dient jedoch einem vernünftigen Zweck. Auf 1.000 Hektar Fläche werden fünf Ökosysteme bewahrt. Zur Region gehören Mangrovenwälder, Dünen, Sandstrände und Korallenriffe. Diverse Vogelarten, Leguane, Schildkröten und Salzwasser-Krokodile besiedeln das Areal.

Der erste Stopp wird an der Colombia Lagune eingelegt. Der Aussichtsturm an der Lagune sollte bestiegen werden. Von oben können Reiher und die dort heimischen Salzwasser-Krokodile beobachtet werden. Freundliche Parkranger geben in englischer Sprache Hinweise.

Das nächste Ziel ist der Leuchtturm. Im Informationszentrum des Celarain-Leuchtturms werden Flora und Fauna präsentiert. Wer mag und kann, sollte die mehr als 130 Stufen des Leuchtturms erklettern. Oben angekommen besteht die einzige Mühe darin, durch eine Art Mannloch auf die Plattform zu gelangen. Der Ausblick ist einzigartig und entschädigt für die auf sich genommene Strapaze.

Im Norden des Reservats liegt noch ein Strandareal am Chun Chaacab-Riff. Über eine Sandpiste wird dieses Ziel erreicht. Es lädt zum Schwimmen, Sonnenbaden oder Schnorcheln am vorgelagerten Riff ein. Wir raten, für den Aufenthalt in dem weitläufigen Schutzgebiet drei bis vier Stunden Zeit zu reservieren.

Nach dem Verlassen des Naturparks und der abschließenden Umrundung der Südküste geht es dann in nördlicher Richtung weiter an der Küste entlang. Die Szene ist wildromantisch. Mehrere „Miradores“ genannte Aussichtspunkte bieten teilweise spektakuläre Blicke. Bis auf wenige Ausnahmen ist es allerdings zu gefährlich, an diesem Küstenstreifen zu baden.

Nach längerer Zeit biegt die Straße nach links in Richtung San Miguel ab. Auf halbem Weg liegt die Zufahrt zu den Maya Ruinen von San Gervasio. Auf sehr schlechter Straße geht es ca. fünf Meilen ins Landesinnere, bevor ein geräumiger Parkplatz erreicht ist. Mit 8 US-Dollar „erkauften“ wir uns im Frühjahr 2012 den Zutritt zu der Ruinenanlage.

Für das Geld gibt es eine ausgezeichnet gestaltete Anlage mit guten Wegen und schönen Grünflächen. Etwa 20 Ruinenbauten liegen am Weg. Zwar sind die Ruinen nicht so spektakulär anzusehen, wie beispielsweise die Maya-Ruinen von Lamanai / Costa Rica, aber lohnenswert ist es allemal, die gepflegte Anlage zu besuchen. Parkführer geben gern Auskunft und große, träge schwarze Leguane verwundern die Besucher. Zurück im Eingangsbereich, genießen die Besucher die ausgezeichneten Toilettenanlagen. Selbst ein Waschbecken zur Reinigung der Füße wird geboten.

Eine dreiviertel Stunde später ist San Miguel erreicht. Wer will, möge durch den Ort fahren. Wir haben es getan. Der Flughafen, die Hotelzone mit dem Golfplatz und das Zentrum reizten uns nicht besonders. Wer es liebt, zollfrei einzukaufen, der sollte der Zone um die Plaza Benito Juarez einen Besuch abstatten. Der Inselnorden bietet ebenfalls schöne Ziele. Das Straßenangebot lässt allerdings so stark zu wünschen übrig, dass wir die südliche Rundfahrt empfehlen.

Das Betanken und die Rückgabe des Mietwagens erfolgen in unmittelbarer Nähe des Kreuzfahrt-Terminals. Der Tankvorgang für einen Jeep hat uns 10 US-Dollar gekostet. Uns scheint, dass das neben den Mietkosten des Fahrzeugs ein angemessener Preis für das genossene Schöne ist.

Cozumel – Landausflüge & Aktivitäten

Wir besuchten Cozumel im Jahr 2012 an Bord der Celebrity Equinox. Das Landprogramm bestand aus einer 60 Angebote umfassenden Auswahl an Ausflügen. Die wesentlichen Ausflugsziele und Aktivitäten waren ...

... eine Fahrt zu den Maya-Ruinen auf dem Festland. Als Ziele bieten sich das näher an Cozumel gelegene Tulum und das entferntere Chichen Itzá an. Beide Orte erfordern ein strenges Zeitmanagement. Sie sind nichts für Individualisten wie uns. Wer diese Stätten sehen möchte, sollte sich unbedingt einer Schiffsgruppe anschließen.

... eine Inselrundfahrt mit Besuch der Maya-Kultstätte San Gervasio.

... Strandaufenthalte, Schnorcheln oder Tauchen und mit Delfinen schwimmen. Für diese Aktivitäten wird der ParqueNational Chankanaab besucht. Er liegt 10 km von San Miguel entfernt und ist auf einfachste Weise, auch in Privatinitiative mit dem Taxi, zu erreichen.

... ATV- (4-Wheel-Bikes) Touren ins Inselinnere.

... Sportaktivitäten; dazu gehören Golfausflüge, Parasailing, Fischen, Segeln und Reiten.

Individuell über das Internet könnte eine Fahrt mit dem Touristen-U-Boot von Atlantis Submarines gebucht werden. Bis auf 30 m Tiefe taucht das Boot in der Riff-Region. 2012 wurden für eineinviertel Stunden Fahrt 89 US-Dollar gefordert. Dafür gibt es dann eine Menge Tropenfische zu sehen.

Den ParqueNational Chankanaab als Ziel eines kommoden und vielseitigen Badetages erwähnten wir bereits. Südlich von San Miguel liegen entlang der Westküste mehrere geschützte und lange Sandstrände. Um im Wasser versteckte Korallenriffe und Felsen muss sich dort niemand sorgen. Duschen, Umkleidemöglichkeiten sowie Bars und Restaurants sind vorhanden. Zu den schönsten dieser Strände zählen Playa Corona, Playa Maya, Playa San Francisco und Playa Palancar.

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Cozumel – Gut zu wissen

Wir besuchten Cozumel an einem Tag, als vier große Kreuzfahrtschiffe von Carnival und Celebrity Cruises an den Piers lagen. Die Kreuzfahrt Gäste verteilten sich auf wundersame Weise. Wir fragten uns, wo wohl all die Gäste geblieben waren. In und um San Miguel herum machte alles einen entspannten Eindruck.

Allein wegen eines Strandaufenthalts auf Cozumel würden wir das Schiff nicht unbedingt verlassen wollen. Stattdessen neigen wir zu der vorgestellten Inselrundfahrt in eigener Initiative. Wenn nicht im Voraus Arrangements getroffen wurden, ist es im öffentlichen Bereich des Terminals noch möglich, kurzfristig Ausflüge zu vereinbaren. Taxen und Mietwagen gibt es zuhauf.

Denjenigen, die aufs Festland möchten, um die zitierten Maya-Stätten zu besuchen, ist zur Teilnahme an einer an Bord organisierten Tour zu raten. Sollte sich, aus welchen Gründen auch immer, bei der Rückfahrt vom Festland eine Verzögerung ergeben, wartet das Schiff auf eine fehlende Gruppe. Alleinreisende sehen in solchen Fällen nur noch die Nationalitätenflagge des Schiffs.

Cozumels Klima ist subtropisch. Die durchschnittlichen Lufttemperaturen liegen in den Wintermonaten November bis Februar tagsüber angenehm unter 30 Grad. In den anderen Monaten steigt das Thermometer auf mehr als 30 Grad. Die Wassertemperatur liegt im Winter bei 25 Grad. Danach werden Temperaturen bis zu 29 Grad gemessen (August und September). Der Winter ist relativ trocken. Am wenigsten regnet es in den Monaten März und April. In der Zeit von Juni bis September fällt häufig Regen. Die Insel bleibt auch von Hurrikans nicht verschont.

Wer neugierig geworden ist, reist mit Kreuzfahrtschiffen von AIDA Cruises, Carnival, Celebrity Cruises, Costa, Disney Cruise Line, MSC, Norwegian Cruise Line, Princess Cruises, Royal Caribbean (u. a. Allure of the Seas & Oasis of the Seas) in diese schöne Region.

Cozumel – Land & Leute, Fakten

Die Insel ist grob gerechnet 45 km lang und 17 km breit. Das ergibt 478 km² Fläche. Sie liegt 16 km vom Festland entfernt. Unterschiedliche Quellen bezeichnen Cozumel als Mexikos größte bzw. drittgrößte Insel. Vom Schiff aus wirkt die Insel flach. Keine natürliche Erhebung stört den Blick. Die Vegetation wirkt üppig. Die Landschaft ist grün.

Bevor spanische Konquistadoren das Land heimsuchten, war Cozumel, der „Ort der Schwalben“, ein Platz der Maya-Hochkultur. In San Gervasio wurde die Gottheit Ixchel angebetet. Zu ihr, der Fruchtbarkeitsgöttin, wurde gewallfahrtet.

Nach der spanischen Eroberung starben die meisten Ureinwohner Cozumels an den Folgen importierter Krankheiten. Einige überlebten. Auf sie gründet sich heutzutage die „eingeborene“ Bevölkerung Cozumels. Wie viele Menschen auf der Insel leben, darüber variieren die Angaben. Es darf wohl von 100.000 Bewohnern ausgegangen werden.

Nach dem Zerfall des Maya-Reichs verlor die Insel an Bedeutung. Wieder entdeckt wurde die schläfrige, kleine Fischersiedlung Cozumel erst im Jahr 1961. Nachdem der französische Meeresforscher Jacques Cousteau die Region bereist hatte, fand er, dass das Meer um Cozumel herum eines der schönsten Tauchgebiete der Welt sei. Korallenriffe, eine überbordende Vielfalt von Wasserlebewesen bieten ideale Bedingungen für Taucher und Schnorchler. Im Meer vor Cozumel leben 250 tropische Fischarten, Meeresschildkröten und vieles mehr. Einmalig sind die ausgezeichneten Sichtmöglichkeiten unter Wasser.

Heute ist Cozumel eine der wichtigsten Urlaubsregionen Mexikos. Mehr als zwei Millionen Besucher kommen jedes Jahr auf die Insel. Darunter mehr als eine Million Tagesgäste, die mit Kreuzfahrtschiffen anreisen.

Unser Fazit

Cozumel beglückt nicht nur Schnorchler und Taucher. Cozumel bietet auch bemerkenswerte Maya-Ruinen, Strandvergnügen und Duty-free-Shopping in San Miguel.

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Autor: Karl W. P. Beyer


 

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