Belize – Natur und Maya-Kultur

Einer der auf der mittelamerikanischen Landbrücke gelegenen Staaten ist das kleine Land Belize, dessen Wahlspruch lautet: „Ich blühe im Schatten“. Gemeint ist der „Schatten“ der Länder Guatemala und Mexiko. Die Älteren unter uns kennen es noch als „British Guyana“. Die größte Stadt des Landes ist die am Karibischen Meer gelegene Hafenstadt Belize City.

Belizes Hauptattraktion ist die Landschaft. Das Land ist ein einzigartiges Naturparadies. Naturparks und Reservate schützen die tropischen Regenwälder und deren reichhaltige Flora und Fauna. Belize besitzt Höhlen und Berge. Einzigartig sind die Tauchgründe. Mehr als 200 Inseln liegen im Bereich des vor der Küste verlaufenden zweitgrößten Barriere-Riffs der Welt. Über zwanzig historische Maya-Stätten geben Zeugnis von dieser untergegangenen Hochkultur.

Kreuzfahrtschiffe laufen hauptsächlich den Hafen von Belize City an. Da große Schiffe nicht in den kleinen Stadthafen passen, ankern sie zum Schutz des Korallenriffs meilenweit vor der Stadt. Die Passagiere werden mit Tenderbooten an Land gebracht.

 

Belize – Ein Tag in Belize

Was tun in Belize? Der Tagesgast wird im Verlauf weniger Stunden Liegezeit keinen umfassenden Eindruck des Tropenparadieses gewinnen können. Die Aktivitäten an Land orientieren sich an der persönlichen Interessenlage der Gäste, als da wären Natur und Maya-Stätten oder Bade- und Tauchaktivitäten vor der Küste. Touranbieter und lizenzierte Führer helfen bei der Realisierung der Exkursionen. Im von den Tenderbooten angelaufenen Belize Tourist Village erteilt der Belize Tourist Board Reisenden, die etwas auf eigene Faust unternehmen wollen, nützliche Informationen.

 

Belize – Landausflüge & Aktivitäten

Abgesehen von einem individuellen Rundgang durch Belize City, erfordern die Touren zumeist fachkundige Begleitung. Die an Land und auf See zurückzulegenden Distanzen sind beachtlich und – wir wissen es – Kreuzfahrtschiffe warten nicht auf verspätet erscheinende Passagiere. Sehens- und erlebenswert sind:

Das historische Stadtzentrum von Belize City

Der Haulover Creek trennt das 300 Jahre alte Belize City in einen Nord- und Südteil. Im Norden liegt das historische Viertel. Viel geschichtlich Relevantes hat die mehr als 50.000 Einwohner zählende Stadt allerdings nicht zu bieten. Beachtenswert sind der Leuchtturm, das Baron BlissLighthouse, das Oberste Gericht, der Belize Supreme Court, die St. John’s Cathedral (Zentralamerikas älteste anglikanische Kathedrale) und das Government House (heute „House of Culture“). Über 150 Jahre war es Sitz der Kolonialverwaltung und Privatresidenz der von London entsandten Verwalter und Gouverneure. – Im südlichen Stadtteil konzentrieren sich die Hotels, Finanzinstitute und Unternehmen. Im Allgemeinen wirkt die Stadt heruntergewirtschaftet; wir können ihr wenig abgewinnen.

Das „wilde“ Belize

Freunde eines „gepflegten“ Gangs durch den Regenwald empfiehlt sich der Bacab Eco Park. Er liegt nur ca. 25 km von Belize City entfernt. Ein Naturpfad wurde angelegt; der Tourist entbehrt nicht die Annehmlichkeiten der Zivilisation und dennoch finden sich hier alle möglichen Tiere ein, die er ansonsten nur aus Zoologischen Gärten kennt.

Manatees (Seekühe) sind erstaunliche Tiere. Sie leben in Freiheit im Swallow Caye MarineReserve auf Caye Caulker. Die Insel ist mit der San Pedro Ferry erreichbar. Die Fahrt dauert eine gute Stunde. Danach vertraut man sich einem Guide an, der die Lieblings-Standorte der Seekühe einzuschätzen weiß.

Vogelliebhaber mag es ins Crooked Tree Wildlife Sanctuary ziehen. Vor allem Wasser- und Buschvögel fanden in diesem Schutzgebiet in Belizes Lagunenlandschaft ihr Zuhause.

Am Belize River liegt das Community Baboon Sanctuary. In der nordwestlich von Belize City gelegenen Gemeinde Bermudian Landing liegt das Museum des Schutzgebiets. Der Name „Baboon“ (Pavian) führt in die Irre. Nicht Paviane stehen im Mittelpunkt der Schutzmaßnahmen, sondern die schauerlich tönenden Brüllaffen, die von den Einwohnern Belizes „Baboons“ genannt werden.

 

Belizes Maya-Erbe

Mehr als zwanzig Anlagen mit Maya-Tempeln soll es in Belize geben. Gut zu erreichen und deshalb gern besucht werden die Tempel von Altun Ha, Caracol und Lamanai. Biertrinkern begegnet das Abbild der größten Tempel-Pyramide von Altun Ha auf den Etiketten des lokalen Belikin-Biers. – Die bislang nur in Teilen freigelegte Stadt Caracol soll zu ihren besten Zeiten mehr als 100.000 Einwohner und ein Wegenetz von 60 km Länge gehabt haben. – Unser Favorit ist Lamanai. In der Maya-Sprache stand der Name für „untergetauchtes Krokodil“. Per Überlandbus und anschließend per Boot auf dem New River ist Lamanai gut zu erreichen.

Die Bootsfahrt erfreut Naturliebhaber. Diverse Wasservögel, Leguane und Krokodile werden gesichtet. Die mehr als 2.000 Jahre alte Stadt war durchgehend von den Mayas bewohnt worden. Nur wenige Maya-Bauten dieses Ortes wurden bislang freigelegt und wissenschaftlich bewertet. Ein 33 Meter hoher Tempel darf bestiegen werden. Der Weg hinauf zur Spitze ist beschwerlich, aber unvergesslich.

Schwimmen und Tauchen vor Belize

Der Strände wegen fährt niemand nach Belize City. Möglichkeiten zum Schwimmen, Tauchen und Schnorcheln gibt es auf den mehr als 200 vorgelagerten Cayes. Sie besucht der Tagesgast zumeist mit dem Wassertaxi. Die am einfachsten zu erreichenden Inseln sind Cayo Caulker und Ambergris Caye. Dort liegen ein paar der schönsten Strände des Landes. Die Fahrt mit dem Wassertaxi zu den Stränden ist ausgehend vom Belize Tourism Village mit circa ein bis eineinhalb Stunden zu veranschlagen. Madonna hat Ambergris Caye und dem Hauptort San Pedro mit La Isla Bonita ein akustisches Denkmal gesetzt.

Weitere Ziele sind Goff’s Caye und St. George’s Caye. Auch dort kann man sich ein paar Stunden in der Sonne aalen und die Qualität des Karibischen Meers genießen. Die Betreiber der Wassertaxis sind mit den Liegezeiten der Kreuzfahrtschiffe gut vertraut. Sie bringen ihre Gäste zur rechten Zeit zurück zum kleinen Hafen von Belize City. Von dort fahren die Tender zu den Cruisern.

Selbstverständlich ist es immer möglich, alle erdenklichen Ausflüge auch an Bord der Schiffe zu buchen. Die Fantasie und die Angebote der Reiseveranstalter sind nahezu unerschöpflich.

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Belize – Gut zu wissen

Schiffe namhafter internationaler Kreuzfahrtmarken laufen regelmäßig Belize an. Allein für das Jahr 2014 wurden 295 Schiffsanläufe angemeldet.

Zum Schutz des vor dem Festland verlaufenden Korallenriffs ankern Kreuzfahrtschiffe einige Meilen vor Belize City. Die Tagesgäste werden zeitaufwendig getendert; eine Fahrt dauert circa 15 Minuten. Infolge der teilweise eingeschränkten Infrastruktur empfiehlt es sich, weitgehend von Touren auf eigene Faust abzusehen. Wer etwas vom Land, den Maya-Stätten oder den erstklassigen Tauch- und Schnorchelgründen sehen möchte, sollte sich entweder den auf den Schiffen gebotenen Ausflügen anschließen oder an Land eine geführte Tour buchen.

Belize – Land & Leute, Fakten

An Fläche misst Belize 22.965 km² (Quelle: Auswärtiges Amt). Zum Vergleich: Das Bundesland Hessen weist 21.115 km² Fläche auf. Belize liegt auf der zentralamerikanischen Festlandsbrücke. Das Land grenzt an die beiden Staaten Mexiko und Guatemala; es hat ausschließlich Zugang zum Karibischen Meer. Circa zweihundert Inseln sind dem Land vorgelagert.

Im Juli 2013 wurde die Einwohnerzahl des Landes mit gut 334.000 angegeben. In Relation zu seiner Größe gilt Belize als eines der dünnstbesiedelten Länder der Erde.

Die größte und bedeutendste Stadt des Landes ist Belize City. Die Angaben zur Einwohnerzahl schwanken zwischen 60.000 und circa 80.000 Menschen. Die anderen Städte sind wesentlich kleiner. Selbst die im Landesinneren gelegene Hauptstadt Belmopan kommt nur auf etwa 14.000 Einwohner. Im Jahr 1961 wurde sie zur Hauptstadt ausgerufen, nachdem der Hurrikan Hatti in der vormaligen Metropole Belize City verheerende Verwüstungen angerichtet hatte.

Das heutige Belize war bereits vor etwa 2000 v. Chr. von Mayas besiedelt. In der „Hochzeit“ der Maya-Kultur entstanden mehrere kulturelle Zentren, darunter Altun Ha und Lamanai. Um das Jahr 900 herum stagnierte jedoch deren Fortentwicklung. Im Zuge der Kolonialisierung brachten spanische und danach britische Kolonisatoren das Land vor allem wegen der wertvollen Tropenhölzer unter ihre Kontrolle. Über Jahrhunderte wurden die Holzvorräte durch Sklavenarbeit ausgebeutet. Im Herbst 1798 gelangte das Land unter britische Herrschaft. Im Jahr 1862 wurde die britische Kronkolonie „British Honduras“ ausgerufen und im Jahr 1973 wurde British Honduras in „Belize“ umbenannt. Das Land erlangte seine politische Unabhängigkeit am 21. September 1981.

Die Touristensaison beginnt im November; die Hochsaison dauert von Dezember bis April. In dieser Zeit ist es meist „kühl“ und trocken.

Die offizielle Landessprache ist das Englische. Beinahe alle Einwohner sprechen es. Die zweitverbreitete Sprache, das Spanische, wird von siebzig Prozent der Einwohner gesprochen.

Belize ist eine parlamentarische Demokratie im Commonwealth of Nations. Staatsoberhaupt ist die englische Königin. Vertreten wird sie durch einen Generalgouverneur. Ein Premierminister amtiert als Regierungschef.

Die Landeswährung ist der Belize-Dollar. Er ist an den US-Dollar gekoppelt. Ein US-Dollar entspricht dem Wert von zwei Belize-Dollars.

Das Pro-Kopf-Einkommen wurde für 2012 mit 8.900 US-Dollar beziffert. Für karibische Verhältnisse ist das ein relativ befriedigender Wert. - Knapp 64 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) werden im Dienstleistungsbereich einschließlich Tourismus erzielt. Die Land- und Forstwirtschaft einschließlich der Fischerei trägt mit 12 Prozent zum BIP bei. Die verarbeitende Industrie kommt auf 23 Prozent. Wegen begrenzter Dock-Kapazitäten ist das Kreuzfahrtgeschäft mit weniger als 600.000 Tagesgästen im Jahr derzeit rückläufig.

 

Unser Fazit

Belize möchten wir wegen seiner schönen Landschaft und des Maya-Erbes nicht missen.

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Autor: Karl W. P. Beyer


 

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